Liebe Leserinnen und Leser,
bei einem kurzen Klinikaufenthalt bin ich mit meinem Zimmernachbarn über ein Buch ins Gespräch gekommen, das ich noch nicht gelesen hatte. Als er nach Hause durfte, hat er es mir zum Abschied geschenkt. Es war das kleine Büchlein »Die Klage des Friedens« von Erasmus von Rotterdam.1 Zuhause habe ich es sofort gelesen. Ich war beeindruckt, welche Aktualität diese Schrift aus dem Jahr 1517 hat und wie sie in unsere heutige Situation hineinspricht. In das Elend des Krieges in der Ukraine. In Entwicklungen, die viele Menschen erschrecken: die militärische Aufrüstung und die immer wahrnehmbarere Kriegsrhetorik. Sei es dort, wo ein Verteidigungsminister erklärt, wir müssten wieder kriegstüchtig werden, oder ein Nato-Generalsekretär sagt: »Wir müssen uns auf Krieg vorbereiten. Das ist der beste Weg, um Krieg zu vermeiden.«
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