Liebe Leserinnen und Leser,
in der Herder-Korrespondenz 1/2021 schreibt der Wiener Dogmatiker Jan-Heiner Tück unter der Überschrift »Den Bräutigam darstellen. Was spricht gegen die Priesterweihe der Frauen« eine mehrseitige Darlegung, warum »das nur Männern vorbehaltene Priestertum angemessen ist«. Seine Kernthese lautet: Man muss sich vor Augen halten, dass sich die Inkarnation des Logos Gottes konkret im Mann und Juden Jesus von Nazaret ereignet hat und diese realen Gegebenheiten nicht relativiert werden sollten. Und weiter: Nur durch Männer könne die sakramentale Repräsentation des »Bräutigams«, als der Christus schon in der frühen Kirche gedeutet wird, in der Messfeier sichtbar erfolgen. Wenn jetzt Papst Franziskus das Kirchenrecht dahingehend ändert, dass auch Frauen den Dienst der Ministranten und Lektoren gültig übernehmen können (und gleichzeitig erklärt, dass sich dadurch aber nichts an den Positionen seiner Vorgänger ändere, dass Frauen nicht zu Priestern geweiht werden können!!), wird, meiner Ansicht nach, die aktuell stärker gewordene Diskussion über die Zulassung von Frauen zur Priesterweihe eher beflügelt.
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