»Dienst am Wort – Gedanken zur Sonntagspredigt« – die Predigtzeitschrift für Pfarrer und alle im Dienst der Verkündigung Stehenden. Sie enthält für jeden Sonn- und Feiertag ausgearbeitete Predigten zu Lesung und Evangelium sowie Texte zu einzelnen Gottesdienstelementen.
Unsere aktuelle Ausgabe 8/2023
mit folgenden Beiträgen:
Einführung
Anton Seeberger
Liebe Leserinnen und Leser,
»Atheistisch glauben«, so heißt der provokante Titel eines theologischen Essays von Hartmut von Sass, Titularprofessor für Systematische Theologie und Religionsphilosophie an der Humboldt-Universität Berlin. Der Titel hat mich neugierig gemacht, zumal das diözesane Institut für Fortund Weiterbildung ein Gespräch zu diesem kleinen Werk angeboten hat. Mit dem Thema Atheismus musste sich jede Predigerin und jeder Prediger während der theologischen Ausbildung auseinandersetzen. In der pastoralen Praxis begegnet einem der Atheismus auch, eher gelebt als gedacht und begründet. Manchmal erntet man als immer noch Glaubender Blicke, die man als abschätzige Geste über einen naiv Gestrigen verstehen kann. Manchmal geht ein solcher Blick von jemand aus, der seinen Kinderglauben abgelegt hat und sich nicht vorstellen kann, dass Glauben mehr ist als das, was ihn Bilderbuch, Kindersprache und vielleicht noch ein bisschen Katechese und Unterricht gelehrt haben.
So viele verschiedene Stichworte verbinden Menschen mit dem Advent: Kerzenschein und Adventskalender, Konsum und Hektik, Gemütlichkeit und Besinnung, Weihnachtfeiern und Geschenke …
Die biblischen Texte heute legen noch etwas dazu: das Warten und die Ausrichtung auf Jesus Christus, der auf uns zukommt, am Ende der Zeit, an Weihnachten und schon heute in dieser Feier.
Predigt
Zum Text: 1 Kor 1,3–9 (2. Lesung)
Haben Sie schon alle Weihnachtsgeschenke besorgt? Dieses Jahr ist der kürzeste Advent, der möglich ist. Heute in drei Wochen haben wir schon Heiligabend. Geschenke für die Familie zu kaufen oder herzustellen, ist je nach Persönlichkeit eine schöne Art, sich mit diesen zu verbinden, oder eine ungeliebte Pflicht, der man nachkommen muss. Auf jeden Fall soll an Weihnachten alles beisammen sein, wenn wir das größte Geschenk, das göttliche Kind in der Krippe, feiern.
Seien Sie herzlich willkommen in unserem Weihnachtsgottesdienst: ob als Gemeindemitglied oder Gast, ob häufig im Kontakt mit unserer Gemeinde oder extra zu diesem besonderen Anlass hier bei uns – wie schön, dass Sie da sind!
Wir feiern Weihnachten. Wir feiern, dass uns Christus, der Retter, geboren ist. Und doch mag es vieles in unserem Leben geben, das noch nicht gerettet ist: aus Angst und Lähmung, aus Not und Unfriede, aus Schuld und Unvermögen. Vertrauen wir es am heutigen Festtag Gott an, dem nichts Menschliches fremd ist. Und bitten wir nun Gott um seine Nähe.
Jahresabschlussgottesdienst an der Schwelle der Jahre. Wir schauen zurück auf das zu Ende gehende Jahr 2023 und lassen noch einmal Revue passieren, was wir in diesem Jahr erlebt haben. Es war Gutes und weniger Gutes, Erwartetes und Unerwartetes. Wir fragen uns heute, was es uns gebracht hat. Sind wir gewachsen, vor allem in der Liebe? Nur wenige Stunden trennen uns von dem neuen Jahr. Wir sind erwartungsvoll, was es uns bringen wird. Wir hoffen, dass all das, was im letzten Jahr nicht gut war, im kommenden besser wird. So wollen wir uns besinnen und Gott um Vergebung bitten für die Fehler, die wir gemacht haben, was wir einander schuldig bleiben, und bitten um Kraft und Gnade für das Jahr 2024.