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»Dienst am Wort«
Herausgeber
Einführung
Liebe Leserinnen und Leser,

bei einem kurzen Klinikaufenthalt bin ich mit meinem Zimmernachbarn über ein Buch ins Gespräch gekommen, das ich noch nicht gelesen hatte. Als er nach Hause durfte, hat er es mir zum Abschied geschenkt. Es war das kleine Büchlein »Die Klage des Friedens« von Erasmus von Rotterdam.1 Zuhause habe ich es sofort gelesen. Ich war beeindruckt, welche Aktualität diese Schrift aus dem Jahr 1517 hat und wie sie in unsere heutige Situation hineinspricht. In das Elend des Krieges in der Ukraine. In Entwicklungen, die viele Menschen erschrecken: die militärische Aufrüstung und die immer wahrnehmbarere Kriegsrhetorik. Sei es dort, wo ein Verteidigungsminister erklärt, wir müssten wieder kriegstüchtig werden, oder ein Nato-Generalsekretär sagt: »Wir müssen uns auf Krieg vorbereiten. Das ist der beste Weg, um Krieg zu vermeiden.«2

Für die einen ist das zwingend notwendig. Andere äußern ihre Zweifel und Bedenken. Wieder andere entlarven, was da als alternativlos daherkommt, und plädieren dafür, anderen Wegen der Konfliktlösung Priorität einzuräumen. Letzteres hat Erasmus mit scharfem Blick für die Realität des Krieges und aus seiner humanistischen Überzeugung getan.

Ist das nicht auch unsere Aufgabe als Predigerinnen und Prediger? Alternativen zu angeblich Alternativlosem aufzuzeigen. Die Kritik der Propheten, die Seligpreisungen Jesu, seine Geschichten von Versöhnung und Neuanfang, seinen gewaltlosen Weg der Liebe, die Vision versöhnter Gemeinschaft der jungen Kirche so zur Sprache zu bringen, dass die alten Texte der biblischen Botschaft in unsere Zeit hineinsprechen und ihre Aktualität erweisen.

Dazu braucht es, was auch Erasmus wohl hatte: eine große Vision, einen scharfen Blick, eine brennende Leidenschaft, ein klares Wort – und gläubige Gelassenheit, die vor Resignation bewahrt, wenn ich nicht gleich die Früchte meiner Mühe sehen darf.

Ich wünsche Ihnen, dass die Feier der Karwoche und die österliche Zeit die Hoffnung auf den Frieden stärkt, den Gott schenkt und den der Auferstandene den Seinen zugesprochen hat.

So grüße ich Sie als neuer Mit-Herausgeber unserer Predigtzeitschrift »Dienst am Wort – Gedanken zur Sonntagspredigt«, auch im Namen des Beirats und des Verlags.

Anmerkungen
:
1 Erasmus von Rotterdam, Die Klage des Friedens. Mit einem Vorwort von Brigitte Hannemann und einem Nachwort von Stefan Zweig, Zürich 2017.
2 Zitat aus Kreiszeitung Böblinger Bote, Nr. 27, Montag, 3. Februar 2025, Seite 2.


Klaus Kempter

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